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Wieso besonders gute Ideen oft ausgebremst werden

11. Juli 2022 topdesign

Wer innerhalb des Unternehmens neue Ideen und Initiativen auf den Weg bringen will, kann dies häufig nur mit der Unterstützung gewisser Entscheidungsträger. Originelle Lösungen wie man gewisse Arbeitsabläufe verbessern, neu strukturieren oder eleganter lösen könnte, stoßen oftmals auf taube Ohren. Studien zeigen, dass besonders kreative Mitarbeiter in Unternehmen häufig eher ausgebremst werden. Sie stören die eingefahrene Routine und verursachen mit ihren Innovationen eher noch zusätzliche Kosten – und das muss natürlich um jeden Preis verhindert werden! So mancher Vorgesetzte fühlt sich von diesen Mitarbeitern kritisiert und ist beleidigt, nicht selbst auf diese Idee gekommen zu sein. Doch damit Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben und auf dem Markt mit neuen, jungen Firmen Schritt halten können, sind gerade diese innovativen Ideen unumgänglich.

Man sagt, gute Ideen sind etwas sehr Zerbrechliches und werden sehr schnell totgetrampelt. Sie haben es häufig mit starken Widersachern zu tun, mit Bedenkträgern, Bremsern und Auf-Nummer-Sicher-Gehern.

Gewohntes loszulassen und Neues willkommen zu heißen, erfordert viel Aufgeschlossenheit. Und das liegt nicht jedem. Häufig werden sogar die notwendigsten innovativen Ideen bereits im Keim erstickt, da viele Unternehmen Angst haben, etwas Falsches zu tun. Irgendwie hat es ja in der Vergangenheit auch immer geklappt, wieso also etwas verändern? Viele Manager und Entscheidungsträger sind keine Kreativen oder Gestalter. Sie sind in erster Linie Verwalter und müssen wirtschaftlich sinnvolle Entscheidungen für ihr Unternehmen treffen, Planvorgaben einhalten und dabei stets die Finanzen im Blick behalten. Wagemutige neue Ansätze sind also gar nicht immer so gerne gesehen.

Es hilft, sich einmal mit Entscheidertypologien zu befassen. Kennen Sie diese, benötigen Sie keine tiefgehenden psychologischen Kenntnisse und es ist es um ein Vielfaches leichter, ihren Vorgesetzten von einer neuen Idee zu überzeugen. Wer sich mit Entscheidertypen befasst, versteht am Ende auch besser, weshalb eine Intervention ein Ja oder Nein enthält. Die folgenden Typen begegnen Ihnen am häufigsten:

Die Befürworter

Die Befürworter sind Mitstreiter, Gleichgesinnte, Verbündete. Sie unterstützen neue Ideen. Am besten holt man diese bereits in einem Vorgespräch ins Boot. Suchen Sie so früh wie möglich nach solchen Unterstützern. So können Sie sich untereinander austauschen, die Idee einmal aus einer anderen Sichtweise betrachten und das Ganze wasserdicht machen. Während der Präsentation der neuen Idee, stärken Ihnen die Befürworter den Rücken. So kämpfen Sie nicht allein gegen Windmühlen.

Die Pragmatiker

Die Pragmatiker sind erst dann für eine Idee, wenn glasklare Argumente vorliegen, die einen messbaren Nutzen aufzeigen. Viele Manager entsprechen diesem Entscheidertyp, überzeugen Sie sie mit Zahlen, Daten und Fakten. Falls möglich, zeigen Sie in Form einer Wirtschaftlichkeitsrechnung wie zügig sich ihr Vorschlag amortisiert und inwiefern er dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Finden Sie Studien und Forschungsergebnisse über ihr Vorhaben und legen Sie ihre Initiative am besten in Form einer umsetzfertigen Step-By-Step Gebrauchsanweisung vor. Wichtig ist, dass Sie noch Raum für Änderungen lassen, damit ihr Vorgesetzter selbst noch Dinge ergänzen kann und ihre Idee damit ‚verbessern‘ kann 😉

Die Feinde

Gegen die Feinde können Sie absolut gar nichts unternehmen, sie werden Ihnen jede Idee abschlagen. Egal wie gut Ihre Argumente sind, egal wie wirtschaftlich sinnvoll ihr Vorhaben ist. Diesen Personen geht es nicht um die Innovation an sich, sondern einzig und allein darum, Ihre Position im Unternehmen zu schwächen und Sie vor anderen dumm dastehen zu lassen. Dieser Entscheidertyp hat große Angst um die eigene Position im Unternehmen und will um jeden Preis verhindern, dass neue Mitarbeiter ihn überholen. Haben Sie mit diesem Entscheidertypen in Ihrem Unternehmen zu tun und sie stoßen mit jeder neuen Idee auf Feindseligkeit, hilft in manchen Fällen nur noch ein externer Mediator.

Die Phlegmatiker

Die Phlegmatiker sind grundsätzlich immer erst dagegen. Sie wirken oft passiv oder nahezu gleichgültig. Tendenziell antworten sie auf vieles erst einmal mit ‚Nein‘, da dies häufig der einfachere und risikoärmere Weg ist. Dieser Entscheidertyp neigt auch dazu, innovative Lösungen geradezu totzudisktutieren, um bloß nicht handeln zu müssen. Er wird immer etwas finden, was dagegenspricht. Sie haben viele Bedenken und gehen ungern Risiken ein, eine altbewährte Routine gibt ihnen Sicherheit. Diesen Typ gewinnen Sie nur, wenn ihr Vorhaben keine großen Mühen bereitet und Arbeitsweisen zukünftig bequemer werden als zuvor. Auch wenn sich Ihre Idee woanders schon bewährt hat, ist der Phlegmatiker eher zu überzeugen. Suchen Sie also vergleichbare Ansätze, die bereits zum Erfolg geführt haben und suchen Sie sich genügend Unterstützer. Sind nämlich alle dafür, ist es dem Phlegmatiker schon wieder zu anstrengend als einer der Wenigen dagegen zu halten und sie ‚fügen sich ihrem Schicksal‘.

Die Verweigerer

Auch die Verweigerer sind grundsätzlich dagegen und dabei absolut resolut. Sie reagieren geradezu aggressiv und hinterhältig, bekämpfen neue Ideen und befürchten immer das Schlimmste. Hinter ihren typischen Argumenten (zu teuer, zu unsicher, braucht kein Mensch) stecken meistens Besitzstandsansprüche, die sie gerne mit scheinbar sachlichen Argumenten tarnen. Die Verweigerer haben durchaus die Macht, Phlegmatiker und Pragmatiker auf ihre Seite ziehen. Um diesen Entscheidertypen zu überzeugen, benötigen Sie nicht nur jede Menge fundierte Argumente, auch die Unterstützung der Geschäftsführung oder anderer Vorgesetzter ist hilfreich. Formulieren Sie ihre Innovation präzise und leicht verständlich. Verweigerer haben es dann deutlich schwerer auf unsachlichen Gegenargumenten zu beharren.

Unternehmen sollten außerdem die folgenden Ideenkiller-Phrasen am besten direkt begraben und zukünftig auch nie wieder verwenden. Diese Sätze sind wahre Todschlagargumente und bringen niemanden weiter.
Sie führen dazu, dass das Unternehmen am Ende nur verliert.

Solche Phrasen werden gerne genutzt, um den Ideengeber und seine Initiativen schnell loszuwerden. Vieles davon ist auch einfach nur verletzend und es gibt keine rein sachlichen Gründe, die dagegensprechen, häufig geht es um emotionale Aspekte. Die Persönlichkeitsstruktur des Entscheidungsträgers spielt ebenfalls eine Rolle. Vielen Menschen muss man Zeit geben, um sich an etwas Neues zu gewöhnen. Manche sind schnell für etwas zu begeistern und manche erreicht man gar nicht. Jeder Mensch hat sein ganz persönliches Risikotoleranzlevel.

Jammern und stur auf der neuen Idee zu beharren, bringt bei beratungsresistenten Vorgesetzten und Entscheidungsträgern also gar nichts, besser anschlussreiche Argumente liefern und Spielraum für Änderungen lassen. Geben Sie ihren Mitarbeitern und Vorgesetzen die Möglichkeit sich selbst in die Innovation einzubringen, so entsteht das Gefühl, dass jeder an der Entwicklung der neuen Idee beteiligt war. Finden Sie im Voraus bereits Verbündete und Unterstützer, die ihnen bei der Präsentation ihres Vorhabens den Rücken stärken. Geben Sie den Entscheidungsträgern Zeit, sich an neue Vorschläge zu gewöhnen. Und lassen Sie sich niemals einreden, dass Sie deshalb ein ‚unbequemer‘ Mitarbeiter sind. Viele Unternehmen betonen stets wie wichtig ihnen kreative Mitarbeiter sind. Sie schätzen kreative Köpfe jedoch nur solange, wie sie sich an die Regeln halten und ihre Ideen nicht wirklich etwas verändern. In vier von fünf Unternehmen ist ein „Regelbruch“ – die Voraussetzung für viele kreative Ideen – weitgehend tabu.

Querdenker, und damit meinen wir nicht die sogenannten auf der Straße, sind jedoch unentbehrlich für Unternehmen. Der Druck auf den Märkten wächst und Anpassungsfähigkeit und Schnelligkeit sind wichtige Aspekte, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Große Unternehmen wie Nokia fielen am Ende ihren eigenen schwerfälligen Strukturen zum Opfer, da sie neue Ideen nicht schnell genug umsetzten. In zahlreichen Branchen findet ein Paradigmenwechsel statt: Waren die Innovationszyklen früher lange, planbar und teilweise sogar vorhersehbar, änderte sich das radikal. Egal in welcher Branche, überall registriert man ein wachsendes Innovationstempo. Also lassen Sie sich nicht ausbremsen, wenn ihre Vorhaben mal wieder ignoriert werden. Innovativ denkende Menschen bringen Unternehmen letztendlich nach vorne. Und spätestens, wenn sich eine ihrer Ideen einmal bewährt hat und zu mehr Umsatz, Wachstum oder einen Wettbewerbsvorteil erzielt hat, wird man Ihnen auch in Zukunft Gehör verschaffen.

Teil 2 zu diesem Thema folgt in den nächsten Wochen. Stichwort: „Schluss mit mehr vom Selben! Warum wir Verrückte brauchen!“.

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